oulangan kansallispuisto

Nationalpark Oulanka

Kategorie: Drei Bären

Der Nationalpark von Oulanka ist vor allem für zweierlei bekannt: für die imposanten Stromschnellen der Flüsse Oulankajoki und Kitkajoki und für den Wanderweg Karhunkierros (dt. Bärenrunde). Die Gegend von Oulanka wird aber schon seit langer Zeit für ihre schöne Natur geschätzt.

Die ersten Pläne zum Schutz des Gebiets entstanden schon im 19. Jahrhundert. Trotzdem wurde der Nationalpark nicht als einer der ersten Finnlands 1938 gegründet, sondern erst 1956, nachdem die Landbesitzverhältnisse geklärt waren.

Davor wurde heftig um die Stromschnellen im Gebiet gestritten. Anfang der 1950er Jahre wollte man die Flüsse im Gebiet in den Dienst der Stromerzeugung aus Wasserkraft stellen. Das Projekt scheiterte aber und die Stromschnellen sind nun als Teil des Nationalparks geschützt.

Anfänglich gehörten zum Nationapark nur die Oberläufe des Oulankajoki und seines Nebenflusses Savinajoki wie auch die Wälder in ihrer Umgebung. In den 1980er Jahren wurde der Park dann einerseits in Richtung Kitkajoki und andererseits bis zum nordöstlichen Ufer des Sees Kerojärvi erweitert.

Der Oulankajoki ist ein sozusagen mehrdimensionaler Fluss. Im Oberlauf strömt er durch eine tiefe Schlucht mit steilen Felswänden, im Mittellauf liegen die reißenden Stromschnellen Taivalköngäs und Kiutaköngäs, die letztere ganz besonders eindrucksvoll. Im Unterlauf windet sich der Fluss ruhig zwischen sandigen Ufern.

Der Kitkajoki ist eine Kette von Stromschnellen. Nach dem Austritt aus dem See Juumajärvi folgt eine der anderen und dann endet der Fluss in dem zehn Meter hohen Wasserfall Jyrävä.

Von der wildnisartigen Natur des Nationalparks zeugen die Herrscher des Himmels, der Stein- und der Seeadler, sowie der König des Waldes, der Braunbär. Am ehesten kann man jedoch Rentier und Elch, Raufußhühner, Spechte und verschiedene Kleinvögel erspähen.

In den Wildnisgebieten von Kuusamo und Salla hat es schon in der Steinzeit Menschen gegeben und gejagt wird hier immer noch. Ende des 19. Jahrhunderts wurden hier für kurze Zeit auch Waldarbeit und Flößerei betrieben.

Wandern im Nationalpark Oulanka

Das Wandern im Nationalpark Oulanka ist schon ein Stück Geschichte. Die Bärenrunde (Karhunkierros) gilt als der bekannteste finnische Wandertrail oder zumindest gehört er zu den beiden bekanntesten. Um diesen Titel streitet er sich mit dem Hetta-Pallas-Trail in Lappland.

Mit dem Namen Karhunkierros wurde anfangs, als Finnland noch ein Teil von Russland war, die über Landstraßen führende Touristikstraße von Kuusamo über Paanajärvi, Tuutikylä und Käylä zurück nach Kuusamo benannt. Es hieß, wer sich auf diesem Rundweg bewegt, der umrundet ein Gebiet mit mindestens einem Bären.

Die Gebiete von Oulanka und besonders Paanajärvi sind schon lange bekannte Reiseziele, Paanajärvi liegt aber jetzt jenseits der finnischen Ostgrenze. Die Pfadfinder kannten Oulanka schon in den 1950er Jahren als Ziel von Rucksackwanderungen. Schon  damals gab es dort einige Schutzhütten, wie z.B. die an der Stromschnelle Taivalköngäs und die Hütte Siilasmaja.

1954 wurde begonnen, im Gebiet von Ristikallio über die Flüsse Oulankajoki und Kitkajoki zum Fjäll Rukatunturi eine lange Wanderroute zu markieren, die anfangs anders hieß, die aber schon 1958 in die Wanderkarte von Kuusamo unter dem Namen Wildnispfad Karhunkierros eingetragen wurde.

Trotz ihres Namens ist die Bärenrunde aber kein Rundweg. Sie führt vom Rukatunturi zum Naturhaus in Hautajärvi/Salla. Wer das Gebiet näher kennenlernen möchte, dem bieten sich aber kürzere Rundwege an. Das Naturzentrum Oulanka liegt in der Nähe der Stromschnelle Kiutaköngäs. Wer nur diese besuchen möchte, hat nur einen Kilometer dorthin zu laufen. Wer ein bisschen mehr Zeit hat, um sich die Gegend genauer anzusehen, der wählt den Naturlehrpfad von Hiidenlampi, der rechts vom Pfad nach Kiutaköngäs abzweigt. An diesem 5 km langen Rundweg, den man gegen den Uhrzeigersinn gehen sollte, befinden sich u.a. eine Rentierscheideumzäunung, ein Aussichtsturm und eine Wiesenscheune. Krönender Abschluss ist die Stromschnelle Kiutaköngäs.

An der Stromschnelle Kiutaköngäs kann man aber auch eine Tageswanderung beginnen. Die 8 km lange Route verläuft am Oulankajoki entlang. An der Einmündung des Nebenflusses Merenoja ist eine Feuerstelle.

Der Naturlehrpfad von Rytisuo beginnt am Campingplatz von Oulanka, der in der Nachbarschaft des Naturzentrums, auf der anderen Seite der Straße liegt. Themen dieses 7 km langen Rundwegs sind vor allem Sumpfnatur und Wiesenkultur.

Königin unter den Tagesrouten im Nationalpark ist die im Dorf Juuma beginnende 12 km lange Kleine Bärenrunde (Pieni Karhunkierros). Der Rundweg ist vom Gelände her anspruchsvoll und verlangt deshalb mehr Zeit, als wenn man dieselbe Strecke über ebenes Gelände gehen würde. Höhepunkt dieser Route ist der tosende Wasserfall Jyrävä, aber unterwegs gibt es in reichem Maße auch anderes zu sehen.

Oulanka kurz und bündig

Kuusamo und Salla, Provinzen Nordösterbotten und Lappland

Fläche 270 qkm

Gründungsjahr 1956

 

Weitere Informationen:

www.nationalparks.fi/en/oulankanp

www.nationalparks.fi/en/karhunkierros

Anfahrt:

Der Weg von der Via Karelia (Straße 950) aus ist sowohl zum Dorf Juuma als auch zum Naturzentrum Oulanka gut ausgeschildert.

Naturzentrum Oulanka
Liikasenvaarantie 132
FI-93900 Kuusamo

+358 206 39 68 50