Winterkrieg 30.11.1939-13.3.1940

Finnland hatte schon mit einer sowjetischen Offensive gerechnet. Der Verteidigungsplan basierte auf dem Gedanken, dass der Hauptangriff auf der Karelischen Landenge erfolgen würde. Dort beabsichtigte man den Gegner auf einer Linie zu stoppen, auf der die Seenzone und der Fluss Vuoksi im mittleren Teil der Landenge die angreifenden Truppen aufstauen und so ihren Bewegungsspielraum stark einschränken würden.

Die zweite Hauptangriffsrichtung vermutete man im Nordosten und Norden des Ladogasees, im sog. Grenzkarelien mit seinem relativ guten Straßennetz. Die Sowjetarmee hätte also gute Voraussetzungen, mit aller Stärke anzugreifen. Deshalb wurden dort die beiden Divisionen des 4. Korps der Finnischen Armee aufgestellt. Von der Höhe von Ilomantsi aus nach Norden waren bei Ausbruch des Krieges die ganze lange Ostgrenze entlang nur kleinere Verbände und Grenzbataillone postiert.

Die Wirklichkeit sah dann aber ganz anders aus. Die Sowjetunion hatte auch im Norden an jeder von Ost nach West verlaufenden Straße mindestens eine Division formiert, an einigen sogar zwei. Der Angriff erfolgte zur gleichen Zeit auf allen nach Finnland führenden Straßen, was zur Folge hatte, dass die finnischen Truppen sich gleich zu Beginn des Krieges mit Ausnahme der Landenge und Grenzkareliens überall auf 80-100 km zurückziehen mussten. Und von der Höhe von Ilomantsi aus nach Norden reichten die Kämpfe bis ins Gebiet des heutigen Finnlands hinein.

Bald jedoch kam es zu einer Entwicklung, die später als das "Wunder des Winterkriegs" bezeichnet wurde und die in all den Kriegsereignissen zu sehen war, zu denen später an der Via Karelia Denkmäler errichtet wurden.

Bei allen kriegerischen Handlungen in Ilomantsi und von dort nach Norden gewinnt man den Eindruck, dass die sowjetische Offensive im Winterkrieg gründlich misslang. Und in diesem Gebiet war das tatsächlich auch der Fall. Ähnlich verhielt es sich in Grenzkarelien. Die Sowjetunion legte den Schwerpunkt bei den entscheidenden Kämpfen im Februar 1940 jedoch eindeutig auf die Karelische Landenge. Dort wurde die Situation für Finnland so brenzlig, dass es sich bald darauf dem Druck beugte und sich zu Friedensverhandlungen bereiterklärte. Als Ergebnis dieses Krieges musste Finnland die Karelische Landenge, Ladoga-Karelien, sowie Teile von Salla und Kuusamo an die Sowjetunion abtreten und die Halbinsel Hankoniemi an sie verpachten.