Finnland im Zweiten Weltkrieg

Der Winterkrieg (fi. talvisota) begann mit dem Angriff der Sowjetunion auf Finnland am 30.11.1939 und endete am 13.3.1940 mit dem Friedensvertrag von Moskau.

Die Hauptschauplätze des finnischen Verteidigungskampfes lagen auf der Karelischen Landenge südwestlich des Ladogasees sowie im Norden und Nordosten des Sees. Nördlich davon griffen die sowjetischen Truppen, ermächtigt durch den deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt, Finnland auf allen ins Land führenden Straßen an und gelangten zu Beginn der Kämpfe auch ganz schnell in das Gebiet des heutigen Finnlands. Die heftigsten Kämpfe fanden in Lieksa, Kuhmo, Suomussalmi und Salla statt. Der bekannteste ist die Schlacht an der Straße von Raate in Suomussalmi im Januar 1940, bei der es der Finnischen Armee gelang, die 44. Motorisierte Schützendivision der Sowjets zu zerschlagen.

Während der Krieg in Europa andauerte und sich bald auch in die ganze Welt ausbreitete, kam es in Finnland erst im Sommer 1941 zu weiteren Kriegshandlungen, als nämlich Finnland nur wenige Tage nach dem deutschen Angriff ebenfalls die Sowjetunion angriff. Dieser Krieg trägt in Finnland den Namen Fortsetzungskrieg (fi. Jatkosota), weil es sich hierbei vom finnischen Standpunkt aus um eine Fortsetzung des Winterkriegs handelte, bei der mit deutscher Hilfe versucht werden sollte, die als Unrecht empfundenen Gebietsabtretungen an die Sowjetunion zu revidieren. Genauer betrachtet ging es um mehr. Im eskalierenden Weltkrieg drohte nach dem Winterkrieg die Gefahr, dass die Sowjetunion Finnland aufs Neue angreifen würde. Genauso musste man sich aber auch vor Deutschland in Acht nehmen, das starkes Interesse an den Nickelvorkommen von Petschenga, seit 1920 finnisches Gebiet mit dem Namen Petsamo, geäußert hatte. Finnland musste sich also für eine der beiden Seiten entscheiden und wählte das Deutsche Reich.

Zu Beginn des Fortsetzungskrieges im Juni 1941, nur wenige Tage nach dessen Angriff auf die Sowjetunion, formierte sich die Finnische Armee zu einem Angriff im Gebiet des heutigen Finnlands, aber nur in Kitee gibt es ein Denkmal in Erinnerung an diese kriegerischen Handlungen. Die entscheidenden Kämpfe wurden hingegen östlich der heutigen Grenze, später sogar auch östlich der alten Grenze in Ostkarelien ausgetragen.

Als die Finnische Armee im Sommer 1944 ihren Rückzug antrat, wurde im Gebiet des heutigen Finnlands nur in Ilomantsi gekämpft. Dort gelang es den Finnen im Juli-Juli 1944 den sowjetischen Vormarsch zum Stillstand zu bringen. Damit endete die große, im Juni begonnene sowjetische Offensive und die Sowjetunion verzichtete darauf, von Finnland unbedingte Kapitulation zu verlangen. Das waren Voraussetzungen für einen Sonderfrieden zwischen Finnland und der Sowjetunion und Finnlands Loslösung aus dem  Zweiten Weltkrieg.

Der am 4.9. 1944 in Kraft tretende Waffenstillstand zwischen den Finnen und den Sowjets führte aber bald zu einem dritten Krieg auf finnischem Boden, zum Lapplandkrieg. In Lappland waren zu der Zeit 200 000 deutsche Soldaten stationiert, die das Gebiet nicht freiwillig verlassen wollten. Im Zwischenfrieden von Moskau vom 19.9.1944 mit der Sowjetunion verpflichtete sich Finnland, die deutschen Truppen aus Lappland zu vertreiben. Der daraus entstandene Krieg war im Wesentlichen schon Ende Oktober 1944 vorbei, doch die letzten deutschen Soldaten verließen Lappland über die Grenze nach Norwegen erst Ende April 1945.