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Nationalpark Petkeljärvi

Kategorie: Drei Bären

Der Nationalpark Petkeljärvi in Ilomantsi ist der kleinste in Finnland, aber seine Natur mit ihren felsigen Höhen, Sandkiefernwäldern und Seenufern ist vom Feinsten.

In seinem Gebiet befinden sich alte Schützengräben und auch ein restaurierter Kriegsunterstand, obwohl hier nie gekämpft wurde. Ganz in der Nähe des Parks, in Oinassalmi und in Möhkö, fanden hingegen im Winterkrieg wie auch im Fortsetzungskrieg Kämpfe statt.

Die für diesen Nationalpark typische Natur sind sandige Kiefernwälder, felsige Bergrücken und Toteiskessel. Der stattlichste der Bergrücken ist der sich in den See schiebende, schmale Sandrücken Korkeasärkkä. Mit seinen steilen, bis ins Wasser reichenden Abhängen trennt er die an den See Petkeljärvi angrenzenden Seen Valkiajärvi und Kaitajärvi fest komplett voneinander.

Die Bergrücken des Gebiets sind Teil eines langgestreckten Höhenzuges, der sich vom See Koitere in der Nähe des Nationalparks Patvinsuo in Richtung Südosten, bis nach Russland hinein, zieht. Die Wälder des Gebiets wurden im 19. Jahrhundert komplett abgeholzt, haben aber seitdem ohne menschliche Einwirkung wieder wachsen können. Der größte Teil von ihnen besteht aus schönen 150-200 Jahre alten Kiefern.

Nach wie vor eifrige Holzfäller sind hingegen die Biber, deren Spuren nicht zu übersehen sind. Der Prachttaucher, auf Finnisch kuikka, hat seine Spur nicht nur in den Ortsnamen hinterlassen, sondern auch im Logo des Nationalparks. Er ist aus dem sommerlichen Petkeljärvi nicht wegzudenken.

In vielen Ortsnamen des Nationalparks schlägt sich auch die älteste Geschichte des Gebiets nieder, wie z.B. in Petraniemi, Kokkolahti, Hirvenleuat, Joutenjärvi, Kuikkalampi, Lohisalmi und Petrijärvi, die alle etwas mit der Jagdkultur zu tun haben, die hier seit prähistorischen Zeiten gepflegt wurde. Petra ist ein anderes Wort für das Waldren (fi. peura), kokko für den Adler (fi. kotka), jouten für den Schwan (fi. joutsen) und tetri für den Birkhahn (fi. teeri).

Der Nationalpark wurde 1956 gegründet, in der zweiten Welle der finnischen Nationalparkgründungen. Unter Naturschutz stand das Gebiet schon seit 1933, aber eigentlich waren seine Grenzen schon 1864 festgelegt worden. Aus jenem Jahr existiert noch eine Karte mit dem Namen „Krongebiet Petkeljärvi“. Und dieses Gebiet, das im 18. Jahrhundert bei einer Landteilung an die Krone gefallen war, deckt sich genau mit dem des heutigen Nationalparks.

Es stehen aber Änderungen an. Der Nationalpark soll nach Norden hin ausgedehnt werden, in das zum Natura-2000-Netzwerk gehörende Gebiet Petkeljärvi-Putkelanharju. Dessen Fläche umfasst 34 qkm, würde also das Gebiet des Nationalparks um ein Vielfaches vergrößern.

Den Nationalpark durchziehen zwei Rundwege; aber auch der Sandrücken Korkeasärkkä ist unbedingt einen Besuch wert. Den Rundwegen sollten Sie im Uhrzeigersinn folgen. Das Netz von Pfaden im nordöstlichen Teil des Parks vermehrt noch die Anzahl der Alternativen für den Wanderer. Alle Pfade sind mit runden orangefarbigen Wegzeichen markiert sowie übersichtlich ausgeschildert.

Der Harjupolku ist ein 3,5 km langer Naturlehrpfad. Wenn Sie danach noch einen Abstecher zum Sandrücken Korkeasärkkä machen, ist der Weg insgesamt sieben Kilometer lang. Der Harjupolku ist gut gebahnt und leicht, der Sandrücken hingegen etwas steinig.

Der Rundweg Kuikan kierros ist 6,5 km lang. Sehenswert sind hier die Bergrücken und sandigen Kiefernwälder mit ihren Seeufern.

Die einzige Feuerstelle im Nationalpark befindet sich in Petraniemi. Hier gibt es gegen eine Gebühr auch die Möglichkeit zum Zelten wie auch feste Unterkünfte und außerdem  ein Café-Restaurant. Für alle zugänglich und auch gratis sind eine Naturausstellung, eine überdachte Feuerstelle, ein Badesteg und ein Brunnen.

An der Wanderroute Taitajan Taival, nahe der jetzigen Nordgrenze des Nationalparks, im geplanten Erweiterungsteil, steht ein Waldbiwak namens Keltasilmän laavu.

Die Wanderroute beginnt am Campingplatz Petraniemi und ist 31 km lang. Sie endet nördlich von Ilomantsi im Dorf Mekrijärvi.

Die Zufahrtsstraße zum Parkplatz Petraniemi ist gewöhnlich auch im Winter befahrbar.  Langlaufloipen gibt es im Nationalpark nicht, aber ein Winterausflug ist dort gut mit Waldskiern oder Schneeschuhen möglich.

Petkeljärvi kurz und bündig

Ilomantsi, Provinz Nordkarelien

Fläche: 6 qkm

Gründungsjahr 1956

Weitere Informationen:

www.nationalparks.fi/en/taitajantaivaltrail/trailroutedescription/petkeljarvinationalpark-mekrijarvi

Anfahrt:

Von der Via Karelia (Straße 500) südlich von Ilomantsi abbiegen auf die Straße 5004 nach Möhkö und von dort gemäß Ausschilderung auf die Straße Petkeljärventie abbiegen. Am Ende dieser Straße liegt der Campingplatz Petraniemi, Adresse: Petkeljärventie 61. Das Wanderzentrum ist nur im Sommer geöffnet.

Petkeljärvi-Center
Petkeljärventie 61
FI-82900 Ilomantsi

+358 41 436 1790